Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Das sind die Leiden, mit denen einige Menschen nach dem Verzehr von Obst zu kämpfen haben, in dem viel Fruktose enthalten ist. Dabei müssen diese Menschen nicht automatisch eine Fructosemalabsorption haben, welche durch eine vorübergehende Störung des GLUT-5 Transporters gekennzeichnet ist und deren Auslöser noch nicht vollständig erforscht sind. Auch gesunde Menschen klagen nach dem Verzehr von viel Fruktose über Beschwerden. Warum?
Auf dem Foto sind die für diesen Zusammenhang wichtigen Transporter zu sehen. GLUT ist die Abkürzung von Glucose-Transporter, SGLT die Abkürzung vom englischen Begriff „sodium-glucose linked transporter“. Glut-5 transportiert Fruktose vom Darm in die Zellen der Darmwand, SGLT-1 tut dies mit Glukose (normaler Haushaltszucker) und beide Stoffe werden von GLUT-2 dann ins Blut geschleust.
Wenn eine Störung vorliegt oder ein gesunder Mensch mehr als 35 Gramm Fruktose pro Stunde aufnimmt, kann die Fruktose nicht mehr ausreichend aus dem Darminneren in das Blut aufgenommen werden. Sie gelangt in den Dickdarm, wo sie von den Bakterien der Darmflora verdaut werden, was die Beschwerden auslöst. Bei diesem Prozess entstehen Gase, außerdem bleibt mehr Wasser aus osmotischen Gründen im Darm und es kommt zu Durchfall.
Und warum hilft da Glukose?
Bei einem hohen Glukoseanteil der Nahrung werden GLUT-2 Transporter zusätzlich auch an der Seite der Darmzellen eingebaut, die zum Darminneren gewandt ist. Da diese GLUT-2 Transporter auch Fruktose aufnehmen können, entlasten sie somit die GLUT-5 Transporter und helfen dabei, die Fruktose aus dem Darm aufzunehmen. Auch der gleichzeitige Verzehr protein- und fetthaltiger Nahrungsmittel erhöht die Verträglichkeit. Also ist Erdbeeren in Milch und Zucker die beste Kombi, jedenfalls wenn man Erdbeeren sonst nicht genießen kann. ;)
Alle Blog-Beiträge