Wohl das oberste Ziel der Erstsemester, wenn sie ihren Studienplatz bekommen und eine Wohnung gefunden haben, ist es, Freunde zu finden. Meistens verbringt man damit die ersten paar Wochen, geht auf viele Partys und versucht so viele Angebote wie möglich mitzunehmen, um Kontakte zu knüpfen (jedenfalls kenne ich viele, die das so gemacht haben). In kleinen Studiengängen wie meinem gab es schon vor der Einführungswoche der Uni ein erstes Treffen, das von mir und Kommiliton*innen über eine Facebookseite organisiert wurde.
Hat sich dann alles etwas gesetzt, kann man sich mehr auf die Uni konzentrieren und - oh je - hat wahrscheinlich schon die Hälfte verpasst, denn die Vorlesungszeit ist nur 4 Monate lang. Gerade in den ersten Semestern gibt es viele Grundlagenmodule, die einerseits den Einstieg erleichtern und eben Grundlagen schaffen und andererseits auch durchaus zum Aussortieren dienen. Wenn man meine Taktik verfolgt, dann versucht man die Module nur zu bestehen und auf die Note zu pfeiffen. Ich wusste von Anfang an, dass ich einen Master machen möchte und mir die Noten deswegen nicht so wichtig sind. Allerdings ist das keinesfalls die beste Taktik: Manche Master haben ebenfalls einen NC oder man möchte schon nach dem Bachelor anfangen zu arbeiten.
Tatsächlich fällt es oft den Menschen, die schon in der Schule lernen mussten für gute Noten, leichter an der Uni. Sie wissen bereits, wie "ihre" Lerntaktik aussieht. Die Menschen, denen in der Schule "alles zugeflogen ist", können meistens nicht mehr nur durch das reine Besuchen der Vorlesungen mithalten. Dafür sind diese schlicht zu lang und man hat zu wenig Möglichkeiten mitzuarbeiten. Seminare und Übungen sollte man daher immer gut vorbereiten, das sind nämlich DIE Möglichkeiten Fragen zu den Vorlesungen zu stellen.
Hat man am Anfang einiges versäumt, ist es schlau, dies noch während der Vorlesungszeit aufzuholen. Anders als in der Schule, gibt es meist nur eine Modulleistung und das ist in den Naturwissenschaften fast immer eine Prüfung. In meinem Studiengang lagen meist 5-6 Prüfungen auf 2-3 Wochen verteilt - da ist keine Zeit mehr Sachen aufzuarbeiten.
Aber keine Sorge: In jedem Studiengang gibt es ältere Studenten*innen, die den Erstsemestern unter die Arme greifen, ihnen zu Vorlesungen und Prüfungen Tipps geben und wissen, wie die Dozierenden ticken. In der Einführungswoche gibt es Veranstaltungen von den Instituten, die die Besonderheiten der Fachrichtungen erklären. Diese findest du hier.
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