Für das Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft ist ein Vorpraktikum Voraussetzung und auch innerhalb des Studiums müssen Praktika absolviert werden. Können Sie als Betreuer des Praktikumsbüros ein paar Details verraten, wie lange die Praktika dauern sollen, an welchen Orten diese möglich sind und wie ein Praktikumsbericht im Rahmen des Studiums aussehen muss?
Ein Vorpraktikum muss vier Wochen (Vollzeit) dauern und ist im Prinzip in jedem Medienbetrieb möglich. Schlussendlich wird geprüft, ob die geforderten Kriterien erfüllt sind und dann ein entsprechender Bescheid verschickt. Im Kriterienkatalog heißt es dazu: „Das Vorpraktikum ist außerhalb der Hochschule in einem Medienbetrieb (z.B. Presseverlag, Hörfunk- oder Fernsehsender, Produktionsfirma, Tonstudio, Werbeagentur) oder einer anderen betrieblichen Einheit mit Aufgaben der Medienkonzeption, -produktion bzw. -organisation (z.B. PR-Abteilung eines Unternehmens, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) abzuleisten.“
Während des Studiums kommt es darauf an, ob der Bachelor mit 60, 90 oder 120 Leistungspunkten studiert wird. Bisher war es so, dass die 60er und 90er Studierenden ein Praktikum von vier Wochen (135 Stunden insgesamt) und die 120er zwei jeweils vierwöchige Praktika à 135 Stunden absolvieren mussten. Mit der im Herbst in Kraft tretenden Studienordnung ist für die 120er BA-Studierenden dann auch ein achtwöchiges Praktikum möglich.
Der Praktikumsbericht muss neben den Angaben zum Praktikumsplatz auch eine knappe Charakterisierung der Praktikumsstelle, eine zusammenfassende Beschreibung der Tätigkeiten sowie der Anleitung und Betreuung der Praktikant*in enthalten. Hierbei sollten Kommentare zu diesen Tätigkeiten und Erfahrungen, deren Organisation, Studienbezug sowie berufliche Relevanz und ggf. allgemeine Überlegungen zum entsprechenden Berufsfeld thematisiert werden. Arbeitsproben aus dem Praktikum sind ebenfalls gerne gesehen.
Haben Sie Tipps für eine Praktikumsbewerbung?
Suchen Sie nicht nur bei den großen Firmen und Institutionen nach einem Praktikumsplatz. Gerade in kleinen Unternehmen erhalten Sie oft einen guten Einblick in den Arbeitsalltag. Achten Sie aber im Vorfeld darauf, dass Ihre Tätigkeiten genau benannt werden. Sonst kann es leider auch vorkommen, dass man als billige Arbeitskraft für Hilfsarbeiten eingesetzt wird. Der Lern- und Orientierungseffekt, den ein Praktikum ja bringen soll, verpufft dann oft. Hilfreich ist auch ein Gespräch mit älteren Kommiliton*innen, die bereits Praktika absolviert haben. Außerdem bietet das MMZ [Mitteldeutsches Multimediazentrum] mit seinen Medienunternehmen beste Synergieeffekte. Zu guter Letzt gibt es auch noch das „Schwarze Brett“, in unserem Fall ein Glaskasten gegenüber des Praktikumsbüros, in dem aktuelle Ausschreibungen ausgehängt sind.
Sie haben selbst an der Uni Halle Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert. Was begeistert Sie persönlich an der Martin-Luther-Universität und speziell am Bereich der Medienwissenschaft?
Durch ihre dezentrale Anordnung prägt die Universität das gesamte Stadtbild. Natürlich hat das auch Nachteile. Wenn man zwei Fächer studiert, deren Institute weit auseinander liegen kann der Wechsel zu einer anderen Lehrveranstaltung mitunter sehr sportlich sein. Die Medien- und Kommunikationswissenschaft in Halle lebt vor allem durch ihre Verbindung von Theorie, Analyse und Medienpraxis, die so an anderen medienwissenschaftlichen Instituten eher selten zu finden ist.
Das überaus gute Miteinander mit den Kolleg*innen ist ein weiterer Grund, jeden Tag gerne ins MMZ zu kommen.
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