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„Vom Sehen, Hören und Kommunizieren...“

Berenike Beigang

Komödie, Krimi, Kinderfilm?!

In meinem Studium ist das Wort „Genre“ zu meinem ständigen Begleiter geworden. Zum heutigen Fremdwort-Tag möchte ich euch dieses einmal vorstellen:

Stand ich bisher an der Kinokasse und fragte nach dem Genre eines Films, wurde mir in den meisten Fällen ohne Zögern geantwortet. Doch fragt man einen Medienwissenschaftler, was Genre eigentlich genau bedeute, wird die Sache schon schwieriger. Eine klare und einfache Antwort wird man nicht erhalten.
Nicht nur, dass sich der Begriff des Genre abseits des Films auch auf Ausprägungen der Kunst, der Literatur oder der Musik beziehen kann - Genre ist ein diskursives und dynamisches Phänomen. Seit den 1970er Jahren wird inzwischen über Genre im Film als Forschungsgegenstand diskutiert.

Am einfachsten wäre es wohl ein spezifisches Genre als eine Kategorie mit spezifischen Merkmalen zu definieren. Also zum Beispiel: Liebesfilme sind Filme, in denen sich zwei Menschen begegnen, sich verlieben und trotz einiger Umwege am Ende zueinanderfinden – oder eben auch nicht (oder beginnt hier schon das Drama?)
Doch spätestens jetzt wird es richtig kompliziert, denn wie kann etwas über Merkmale definiert werden, welche die Kategorie aus sich selbst heraus definieren? Gibt es Prototypen eines Genre an denen eine Orientierung möglich wäre? Und was passiert bei der Herausbildung von Sub- oder Hybridformen? Stellt ein Film, in welchem Cowboys gegen Aliens kämpfen, nun einen Western, Science-Fiction oder doch eher einen Actionfilm dar?

In meinem Studium habe ich gelernt, dass das Genre zudem kulturellen Ausprägungen und zeitgenössischen Tendenzen unterliegt. Aber es bleibt die Frage: Woran erkenne ich beim Vorbeigehen an einem Filmplakat im Bruchteil von Sekunden, was mich im Kino vermutlich erwarten wird? Ist Genre am Ende vielleicht nur ein reines Assoziationskonstrukt?

Was denkt ihr?

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