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„Achtung: Fernweh“

Ana-Sofia Gómez Sanchez

Der schlimmste Albtraum: Eine Wohnung in Paris finden

Habt ihr schon mal versucht, eine Wohnung in einer großen Hauptstadt zu finden? Ich habe dies erstmals in Paris erlebt und es war wirklich ein Albtraum.

Die Schlüssel meiner neuen Wohnung in Montmartre mit dem Sonnenuntergang und dem Eiffelturm im Hintergrund

Die Schlüssel meiner neuen Wohnung in Montmartre mit dem Sonnenuntergang und dem Eiffelturm im Hintergrund.

Zum Glück konnte ich ziemlich spontan nach Paris umziehen, weil ich Familie in den Vororten von Paris habe. Ich wusste, dass ich kein Airbnb oder Hostel buchen muss und ich ruhig nach einer Wohnung suchen konnte. Von meiner Familie zur Arbeit brauchte ich ca. 1 Stunde und ich musste vier Mal umsteigen. Ich habe jeden Tag so viel Zeit zum Pendeln verbraucht, dass nach der Arbeit für nichts anderes, Zeit übrig war. Außerdem geht der letzte Zug in den Bezirk, wo meine Familie lebt um 22:30 Uhr. Also konnte ich nach der Arbeit nie länger auf einen Drink bleiben, was auch ziemlich nervig war. Deswegen habe ich es dringend notwendig empfunden, dass ich eine Wohnung direkt in Paris finde. Ich wusste, dass es schwierig werden würde, weil es so viel Nachfrage gibt und alles extrem teuer ist. Aber ich konnte mir nie vorstellen, wie schwierig es wirklich sein wird… Wie auch in anderen Ländern gibt es verschiedene Seiten, auf denen man nach Wohnungen suchen kann. Es ist unglaublich, was dort zu finden ist. Die kleinste bewohnbare Größe einer Wohnung in Paris ist 9m2. Ja, du hast richtig gelesen, 9m2. Könnt ihr euch vorstellen ein Bett, eine Küche, ein Bad, einen Kleiderschrank und einen Schreib/Essentisch auf 9m2 zu haben? Und das schlimmste ist, dass viele 9m2 Wohnungen, mehr als 700 Euro pro Monat kosten. Verrückt, oder?

Etwas anderes, was auch wirklich komisch war, ist, dass in vielen Pariser Wohnungen, die Toilette außerhalb der Wohnung ist (Das ist historisch so erwachsen, weil viele Leute die Toilette mit verschiedenen Wohnungen teilen mussten). Ich finde den Gedanken so komisch, um z.B. mitten in der Nacht auf die Toilette zu gehen, die Wohnung zu verlassen. Und wenn man dann die Schlüssel vergisst…

Abgesehen von diesen seltsamen Dingen gab es auch das Problem, dass fast alle Vermieter*innen jemanden wollen, der französisch ist und französische Dokumenten hat. Deswegen ist es sogar schwieriger für Ausländer*innen, eine Wohnung in Paris zu mieten. Es ist schon mega schwierig einen Besichtigungstermin zu bekommen.

Nach einem stressigen Monat, in dem ich meine meiste Freizeit dafür genutzt habe, eine Wohnung zu finden, habe ich endlich eine gefunden, aber nur durch pures Glück. Eine Freundin meine Tante besitzt eine Wohnung in Montmartre und sie wollte diese Wohnung eigentlich über Airbnb vermieten (weil sie mehr Geld verdienen würde), aber sie hat sich am Ende entschieden, mir die Wohnung zu vermieten. Jetzt wohne ich in einem schönen, kleinem Studio in Montmartre, einer der schönsten Stadtteile in Paris. Hier sieht alles so „Parisian“ aus. Die Wohnung ist 3 Minuten von Sacre-Cœur entfernt, also kann ich jeden Tag, wenn ich will, den Sonnenuntergang mit einer Aussicht über die ganze Stadt genießen (Montmartre ist auf einem Hügel, weswegen man so eine tolle Aussicht hat). Ich bin nun sehr glücklich. Ich brauche immer noch 40 Minuten zur Arbeit (aber tatsächlich weniger als vorher) aber jetzt muss ich nur eine  U-Bahn Linie nehmen und 25 Minuten laufen (besser laufen als in der U-Bahn zu sein).

Wenn ihr nach Paris umzieht, seid euch bewusst, wie schwierig es ist, eine Wohnung zu finden, und nehmt euch Zeit für die Wohnungssuche. Sobald ihr eine gefunden habt, werdet ihr euch hoffentlich denken, dass sich der Stress gelohnt hat. In dieser Stadt zu wohnen ist einfach toll. Paris ist unglaublich schön!

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