Meine Geschichte mit der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) hat schon im Februar 2021 begonnen, als ich mich für ein Praktikum dort beworben habe. Wie ihr vielleicht schon auf meinem Profil gelesen habt, einer der Gründe, warum ich Business Economics studiere, ist, weil ich ein großes Interesse für Bildung und die verschiedenen Schulsysteme weltweit habe. Deswegen war ein Praktikum oder eine Karriere bei der OECD immer mein Traum. Nachdem ich meine Bewerbung abgeschickt hatte und für 6 Monate keine Ruckmeldung bekommen habe, hatte ich die Hoffnung verloren, dass ich ein Praktikum an der OECD machen könne. Ich wollte das Praktikum ursprünglich schon in Oktober anfangen, aber weil ich keine Rückmeldung bekommen hatte, habe ich mich entschieden, nach Palermo zu gehen und dort ein Erasmus-Semester zu machen.
Ende November (nach 9 Monaten!!) habe ich eine E-Mail von der OECD bekommen, dass sie tatsächlich an meiner Bewerbung interessiert waren und sie nach 2 Personen suchten, die ein Praktikum ab Anfang Januar im Centre for Skills anfangen könnten. Als ich die E-Mail gelesen habe, konnte ich es natürlich nicht glauben. Der Traum war eigentlich schon gestorben in meinem Kopf! 9 Monate später, wirklich?! Die E-Mail beschrieb, dass ich einen schriftlichen Test machen musste, und wenn ich ihn gute machen würde, dann würde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich haben den Test gemacht und musste ca. 10 Tage warten, bis ich wieder eine Rückmeldung von ihnen bekommen habe. Ich habe den Test gut gemacht, also wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Wieder: ich konnte es nicht glauben! Als ich das Vorstellungsgespräch Anfang Dezember gemacht habe, hatte ich das Gefühl, dass es gut war und dass ich eigentlich gute Chancen haben könnte, das Praktikum zu bekommen. Sie haben mir gesagt, dass ich von ihnen hoffentlich noch vor Weihnachten eine Antwort bekommen würde. Es war dann schon Anfang Januar, ohne dass ich eine Antwort hatte. Ich dachte nur: „Ich habe das Praktikum nicht bekommen, wie traurig!“. Am 04.01. hatte ich die beste E-Mail, die ich bisher bekommen habe: „Sie haben das Praktikum an der OECD bekommen!“. À bientôt Paris!!! Ich war so unglaublich glücklich. Der Prozess hat insgesamt 11 Monate gedauert, aber die Wartezeit hat sich gelohnt.
Natürlich konnte ich das Praktikum Anfang Januar nicht beginnen, weil erstens die OECD mir so kurzfristig eine Antwort gegeben hat und zweitens ich immer noch meine Prüfungen in Palermo machen musste. Wir haben die Entscheidung getroffen, dass ich am 31.01. das Praktikum anfangen würde. Die letzten Wochen vor Paris vergingen superschnell! Bevor ich es gemerkt habe, war ich schon im Flugzeug nach Paris von Palermo.
Jetzt habe ich erfolgreich meine erste Woche meines Praktikums an der OECD abgeschlossen und ich kann es immer noch nicht glauben. Als ich an der OECD angekommen bin, dachte ich nur: „Es ist schon cool, wenn ich hier nur als Besucher wäre, aber wie cool ist es, dass ich hier bin, weil ich ein Praktikum machen werde“.
Am ersten Tag hat mein Vorgesetzter mir eine Präsentation gegeben, in der er mir mehr über das Centre for Skills erzählt hat und an welchen Projekten ich arbeiten werde. Das OECD Centre for Skills bietet Politikberatung und analytische Erkenntnisse über die Auswirkungen von Megatrends wie Digitalisierung, Globalisierung, Alterung und Migration auf den Arbeitsmarktbedarf und wie sich dies auf die Nachfrage nach Qualifikationen auswirkt. Insbesondere arbeitet es mit Ländern zusammen, um die Steuerung und die effektive Gestaltung von Systemen für lebenslanges Lernen zu verbessern, die auf sich ändernde Arbeitsmarktanforderungen reagieren. Ich werde an drei Projekte mit Irland, Kolumbien und Flandern mitarbeiten.
Ich bin ziemlich beschäftigt jeden Tag mit verschieden Aufgaben und Meetings mit verschiedenen Leuten aus Irland, Kolumbien und Flandern, was gut ist, weil die Stunden einfach sehr schnell vorbei gehen (ich arbeite 40 Stunden pro Woche).
Außerdem bin ich sehr zufrieden mit meinen Kollegen*innen. Ich habe bisher drei andere Mädels (aus Spanien, Italien und der Schweiz), die auch Praktikantinnen sind, einen Kolumbianer, einen Chilenen und einen Holländer kennengelernt. Sie sind alle super freundlich und offen. Wir haben jeden Tag Mittagessen zusammen gegessen (mein Vorgesetzter inklusive). Wir waren auch am Donnerstag im Zentrum von Paris, um ein paar Cocktails zu trinken. Wir hatten so großartige und tiefe Konversationen über Themen, die wir alle sehr interessant finden (z.B. Bildung). Am Freitag habe ich mich mit anderem Praktikanten*innen in einer Bar getroffen. Es gibt eine Gruppe, die „Intern Circle“ heißt und sie planen jede Woche eine Kaffeepause dienstags bei der Arbeit und jeden Freitag einen Afterdrink in einer Bar. Es gibt über 300 Praktikanten*innen an der OECD. Am Freitag gab es ca. 30 oder 35 Praktikanten*innen. Es war sehr cool, neue Leute kennenzulernen, aber am meisten freue ich mich darauf die Arbeitshintergründe kennenzulernen. Viele von ihnen haben schon sehr bewundernswerte und coole Dinge gemacht (z.B. in der Weltbank, der Europäischen Kommission usw. gearbeitet).
Am Samstag habe ich mich mit den Praktikantinnen aus Spanien und Italien getroffen und wir sind einfach durch die Stadt gelaufen, weil die Sonne schien. Am Nachmittag haben wir uns in ein Café gesetzt, einen Kaffee getrunken (5,50 Euro für einen Cappuccino vs 1,80 Euro in Palermo – Willkommen in Paris :P) und einen Crêpe gegessen.
Jetzt suche ich immer noch nach einer Wohnung in Paris, aber ich weiß schon, dass es wirklich hart sein wird. Viele viele Leute suchen nach etwas, alles ist unglaublich teuer, es gibt so viel Bürokratie… wünscht mir Glück!
Das ist alles bisher. Bleibt gespannt auf meinen nächsten Blogeintrag von „Sofia in Paris“ ;)
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