Eine neue Studie der Wissenschaftler der Uni Halle zeigt den Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in das Gesundheitssystem, die Politik und die Medien mit der Bereitschaft sich zukünftig gegen das neue Coronavirus impfen zu lassen.
Hallo, ich bin Sabrina! Ich studiere an der MLU Interkulturelle Europa- und Amerikastudien (IKEAS) in Kombination mit Psychologie im Bachelor und bin Studienbotschafterin für Internationales. Heute darf ich den Blog meiner Kollegin Michaela übernehmen und wollte die Chance nutzen um diese interessante und äußerst relevante Studie mit euch zu teilen.
Allgemeines über Covid-19 (Corona)
Angefangen hat es als eine Epidemie in Wuhan (China) im Januar 2020 die sich rasch über die ganze Welt verbreitete. Im März 2020 erklärte dann die World Health Organization (WHO) Covid-19 zur weltweiten Pandemie.
Jede*r von uns bekommt die massiven Einschnitte in das öffentliche Leben und in das Privatleben mit. Schulen, Universitäten, Kitas und so gut wie alle Läden müssen schließen um die Verbreitung der neuen Atemwegserkrankung zu stoppen. Maskenpflicht wird eingeführt und Reisen sind fast unmöglich. Feiern gehen und allgemein treffen mit Freunden ist nur beschränkt möglich. Es entsteht ein Gedanke „bevor Corona“ und die Hoffnung eines „nach Corona“.
Wissenschaftler*innen weltweit arbeiteten hart und lange an einem Impfstoff um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Im Dezember 2020 erhielt der Impfstoff von BioNTech/Pfizer eine europaweite Zulassung. Eine hohe Impfquote soll das Gesundheitssystem entlasten und die Beschränkungen im öffentlichen Leben langsam aufheben.
Bereits vor der Zulassung befassten sich viele (wenn auch nur privat) mit der Frage: lasse ich mich impfen oder nicht? Genau mit dieser Frage beschäftigten sich auch Dr. Sven Grüner und Felix Krüger der MLU in ihrer neuen Studie.
Die Studie
Für die Studie, die bereits im Frühsommer letzten Jahres durchgeführt wurde, „The intention to be vaccinated against COVID-19: stated preferences before vaccines were available.” befragten die Forscher rund 2.000 Personen bezüglich deren Impfbereitschaft gegen das neue Virus und deren Gründe dafür. Zu Vergleichszwecken erfragten sie auch die Impfbereitschaft zur Grippeimpfung.
Über 80% der Befragten gaben an sich gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen, wobei es bei der Grippeimpfung nur zwischen knapp 40% und 68% variierte.
In den Ergebnissen zeigte sich, dass die Impfbereitschaft bei den Personen hoch war die ein großes Vertrauen in Medien, staatlichen Gesundheitsinformationen und das deutsche Gesundheitssystem äußerten.
Durch ihre Befunde erklärten sich die Forscher auch, warum die Impfbereitschaft mit der Zulassung des Impfstoffes sank. Güner erläutert: „Je weiter die Entwicklung eines Impfstoffs voranschreitet, desto realistischer wird die Frage, ob man sich impfen lassen will oder nicht. Damit rücken auch mögliche Unsicherheiten stärker in den Fokus.“
Solche Unsicherheiten zeigten sich bereits im Laufe der Studie. Vor allem ein Informationsdefizit der Bevölkerung und die schnelle Entwicklung des Impfstoffes machte Leute stutzig. Die Befragten gaben an zu wenig über den neuen Impfstoff zu wissen (Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen) und hinterfragten die Qualität und Sicherheit bei so einer raschen Herstellung. Deshalb empfehlen Grüner und Krüger Informations- und Aufklärungskampagnen zu entwickeln, die genau solche Probleme und Bedenken der Bevölkerung aufgreifen.
Zur gesamten Studie, die im Fachjournal „Applied Economic Letters“ veröffentlich wurde, kommt ihr über diesen Link: www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13504851.2020.1854445
Ich hoffe ihr fandet diese Studie genauso interessant wie ich. Immer schön Maske trage, Abstand halten und Hände waschen.
Bleibt gesund!
Liebe Grüße
Sabrina
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