Tabea Gonschorek
Ich will wissen, was wirkt.
Ich studiere Pharmazie und bin Studienbotschafterin für Medizin und Gesundheit
Darum Halle
Darum HalleAufbruch ins Unbekannte
Während meiner Schulzeit war mir lange nicht klar, was ich später beruflich machen wollte, außer, dass es etwas Naturwissenschaftliches sein sollte. Eher zufällig bin ich über eine Serie gestolpert, bei dem die Protagonistin Apothekerin war – und das hat mich plötzlich total angesprochen. Schon als Kind hatte ich immer viel Spaß dabei, aus unserem Kräuterkasten am Balkon „Tee“ zu brauen.
Als ich anfing, mich über das Studium zu erkundigen, bin ich auch direkt auf die Seite der Uni Halle gestoßen, da es dort alle Infos zu Inhalt und Ablauf des Studiums gab. Im Laufe der Bewerbung über Hochschulstart muss man natürlich auch angeben, an welcher Universität man anfangen möchte und ich stand vor der nächsten Frage.
Das Pharmaziestudium ist an nicht allzu vielen Unis möglich. Da ich in der Nähe von München geboren bin, war das eine der offensichtlichsten Optionen. Nach dem Corona-Lockdown aber hatte ich ein besonderes Bedürfnis, auch mal von Zuhause rauszukommen. Als weitere Universität kam Halle in Frage – die Mietpreise sind deutlich entspannter und ich habe Familie in der Nähe. Was mich außerdem an dem Standort angesprochen hat, ist die Größe des Studiengangs. Halle ist einer der größten Pharmaziestudiengänge in Deutschland, und da ich sehr weit weg von Freunden wohnen würde, hatte ich mir dadurch erhofft, coole Mitstudenten zu finden – und das hat super geklappt. 2021 habe ich dann letztlich mein Studium hier in Halle begonnen.
Mein Studium
Mein StudiumDas Grundstudium beschäftigt sich, wie der Name es vermuten lässt, vor allem mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen. Daher ist es erstmal relativ zäh, wenn man z.B. in Physikvorlesungen Verschiedenes zu Elektrizität und Magnetismus lernt. Allerdings folgen auf die meisten dieser Veranstaltungen Praktika im Labor, die bereits deutlich mehr Spaß machen und das Wissen vertiefen. Es gibt aber auch in diesem ersten Abschnitt Veranstaltungen, die sich schon deutlich mehr nach einem „Pharmaziestudium“ anfühlen – wie Toxikologie und Arzneiformenlehre. Das heißt nicht, dass die anderen Lehrveranstaltungen umsonst sind, denn sie bilden die Grundlagen, die einem später helfen, deutlich komplexere Zusammenhänge zu verstehen.
Im Hauptstudium, also nach dem ersten Staatsexamen, werden dann Stoffgebiete behandelt, die den Apothekerberuf mehr prägen, wie z.B. Pharmakologie oder Biogene Arzneistoffe.
Mein Stundenplan
Ich habe hier beispielsweise den Stundenplan einer Woche aus dem ersten Semester aufgeführt. Dieser ändert sich jede Woche, man muss also immer aufpassen, wann und wo die nächste Veranstaltung stattfindet.
Im Vergleich zu anderen Studiengängen ist das Pharmaziestudium recht „verschult“. Man hat nämlich keine Möglichkeit sich aus verschiedenen Modulen den Inhalt des Semesters selbst zusammenzustellen, sondern es gibt kurz vor Beginn des Semesters einen Stundenplan, der dann für alle Studienjahre so gilt. Das gibt einem zwar wenig Freiheit, erspart aber auch Stress zu Semesterbeginn und es fällt einem leichter, neue Leute kennenzulernen, da man sich zu jeder Veranstaltung wiedersieht.
Montag
- 10:00 - 11:00 Uhr: Seminar Terminologie
Hier werden Grundlagen an Latein und Griechisch vermittelt. Es geht hier keinesfalls drum, die Sprachen zu lernen, sondern viel mehr um das Verständnis, wie sich Fachbegriffe zusammensetzen - 12:00 - 13:30 Uhr: Allgemeine Chemie der anorganische Arznei- Hilfs- und Schadstoffe
Die Vorlesung beschäftigt sich mit den Chemie-Grundlagen. Sie geht aber auch an einigen Stellen etwas tiefer, sodass hier nicht nur Stoff der Schulzeit behandelt wird. Sie war eine online-Aufzeichnung, man konnte sich hier also etwas freier einteilen, wann genau man sich sie anschaut - 14:30 - 16:00 Uhr: Analytische Chemie der anorganischen Arznei-, Hilfs- und Schadstoffe
Dies ist die Vorlesung, auf die die ersten beiden Praktika im Pharmaziestudium aufbauen. Es geht hier um Nachweise verschiedener anorganischer Stoffe sowie quantitative Bestimmungsmethoden
Dienstag
- 8:00 - 9:30 Uhr: Physik für Pharmazeuten
Der Physikinhalt geht hier nicht viel mehr über das hinaus, was man bereits in der Oberstufe gelernt hatte. Aber auch für mich, die Physik abgewählt hat, war das sehr gut machbar - 12:00 - 13:30 Uhr: Allgemeine Chemie der anorganische Arznei- Hilfs- und Schadstoffe
- 14:30 - 15:30 Uhr: Bibliotheksführung
Hier haben wir eine kleine Einweisung in die Zweigbibliothek Heide-Süd bekommen, also wo sich Arbeitsplätze befinden, wie das Ausleihsystem funktioniert und nach welchem System die Bibliothek geordnet ist. Dort befinden sich auch die für Pharmazie relevanten Lehrbücher
Mittwoch
- 8:15 - 9:00 Uhr: Übung Physik
Eine kurze Übung, die den Stoff der vorherigen Physikvorlesung mit ein paar Übungsaufgaben verinnerlicht. Sehr gut zur Klausurvorbereitung - 9:30 - 11:00 Uhr: Physik für Pharmazeuten
- 12:00 - 13:30 Uhr: Toxikologie
Hier geht es zunächst mit Grundlagen zum Gefahrstoffrecht und erster Hilfe los, später geht es um Toxikologie von z.B. Metallen, Rauschgiften, Pflanzen, etc., also wie sie den Körper beeinflussen und was man ggf. als Gegenmaßnahme ergreifen kann - 14:30 - 16:00 Uhr: Grundlagen der Zytologie
Zytologie ist die Lehre der Zelle, es geht um genau das, was der Name verspricht: wie sind Zellen aufgebaut, welche Bestandteile haben sie etc.
Donnerstag
- 9:30 - 11:00 Uhr: Angewandte Mathematik
Kein naturwissenschaftliches Studium würde ohne die Mathematik funktionieren. Hier geht es aber nicht um irgendwelche Beweise, sondern frischt eher Grundlagen auf, die für z.B. Praktika zur Auswertung von Experimenten relevant sind - 12:00 - 13:30 Uhr: Analytische Chemie der anorganischen Arznei-, Hilfs- und Schadstoffe
Freitag
- 9:30 - 11:00 Uhr: Allgemeine Chemie der anorganische Arznei- Hilfs- und Schadstoffe
- 12:00 - 13:30 Uhr: Toxikologie
- 14:30 - 16:00 Uhr: Grundlagen der Morphologie, Anatomie, Histologie
In dieser Vorlesung lernt man alles zum Aufbau von Pflanzen. Die Vorlesung dient als Grundlage der Praktika „Pharmazeutische Biologie“. Das letztliche Ziel dieses Praktikums ist die Bestimmung von pharmazeutisch relevanten Pflanzen anhand ihrer mikroskopischen Merkmale
Man merkt schnell, dass es einiges zu tun gibt. Zwischen den Vorlesungen bleibt oft wenig Zeit, sodass das Nacharbeiten von Vorlesungen meist später am Tag erfolgt (oder auch morgens für Frühaufsteher)
Leben und Freizeit
Leben und FreizeitNachdem ich das Studienplatzangebot in Halle angenommen hatte, habe ich mich gleich für einen Platz im Wohnheim beworben. Da ich relativ weit entfernt wohne, war es schwierig, nach einer regulären WG zu suchen, da z.B. ein Treffen in Person nicht wirklich möglich war. Nun lebe ich mit einer sehr netten WG auf dem Weinberg Campus. Durch die super Lage komme ich zu Fuß zu jedem Hörsaal und die Mensa ist auch nicht weit.
Mit meinen Freunden kann ich hier einiges Erleben: Halle bietet eine große Auswahl an Cafés und Restaurants, an denen man sich verabreden kann. Auch auf dem Marktplatz sind regelmäßig Jahrmärkte, die man gemeinsam besuchen kann. Die Stadt ist zudem super grün und es macht viel Spaß, sich im Sommer auf die Peißnitz zu setzen und Konzerten auf der Freilichtbühne zu lauschen.
Das Universitätssportzentrum sorgt zudem noch für einen Ausgleich neben dem Studium: es ist möglich, sich durch die verschiedensten Kursangebote zu probieren. Sie reichen von Hip-Hop zu Karate und Step-Aerobic (und noch viel mehr). So ist für jeden was dabei.
Letztlich bin ich super froh, mit meinem Studium hier in Halle gelandet zu sein.
Eure Frage an Tabea
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