Wer kennt es nicht? Schweißausbrüche, zitternde Hände,…wenn man sich vor einem Publikum präsentieren muss, können da schon mal die Nerven durchbrennen. Ob bei Vorträgen im Seminar oder bei Mündlichen Prüfungen jede*r kennt seine*ihren individuellen Symptome der Aufregung. Durch den jahrelangen Leistungssport sind diese bei mir weniger ausgeprägt, so dass ich selbst vor einer Klasse mit 30 Schüler*innen ganz die Herrin meiner Sinne bin. Aber wie sieht das eigentlich bei Leistungssportler*innen aus? Diese müssten bei Wettkämpfen, bei denen ständig Publikum dabei ist, doch eigentlich Profis beim Thema Umgang mit der Aufregung sein?
Die Studie der Uni Halle
Forschende analysierten die Laufleistung und die Anzahl der Fehlschüsse von Biathlet*innen beim Massenstart und Sprint der Saison 2018/2019 und verglichen diese mit den Leistungen der Corona-Saison 2020. Gerade beim Biathlon-Weltcup 2020 waren kein Publikum zugelassen, so dass diese Saison eine besonders veränderte Wettkampf-Situation darstellte. Amelie Heinrich vom Institut der Sportwissenschaft, veröffentlichte in der „Psychology of Sport and Exercise“ nun ihre Ergebnisse.
Die Studie zeigt, dass Männer ohne Zuschauer langsamer laufen, Frauen jedoch um einiges schneller sind. Beim Schießen scheint das Phänomen genau umgekehrt zu sein. Die Ergebnisse lieferten, dass die Schießleistung der Frauen besser ist, wenn Publikum anwesend sei, wohingegen Männer sowohl langsamer als auch ungenauer schießen.
Gründe für diese unterschiedlichen Reaktionen müssen weitere Studien zeigen. Bis jetzt können Prof. Dr. Oliver Stoll und Amelie Heinrich nur darüber spekulieren.Wenn du den ganzen Artikel mit ausführlichen Erklärungen lesen möchtest, kannst du das hier machen.
Für mich zeigt es nur einmal mehr: Bei psychologischen Untersuchungen sollte das Geschlecht als Faktor in die Untersuchung miteinfließen.
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