Domenik Nitschke
Ich will wissen, was Biodiversität ausmacht.
Ich studiere Biologie und bin Studienbotschafter für Leben und Life Sciences
Darum Halle
Darum HalleWährend meiner Schulzeit habe ich bereits in den unteren Klassenstufen großes Interesse an der Biologie entwickelt. Dieses Interesse ließ nach meinem Abitur nicht ab, weshalb die Richtung eigentlich schon feststand. Allerdings wollte ich anfangs nicht studieren, sondern eine Ausbildung als Biologielaborant angehen. Was mich am Schulsystem stört, ist, dass es nahezu keine Praxis beinhaltet, weshalb ich eine Ausbildung vorzog – da ich dachte, das Studium bestehe auch beinahe nur aus Theorie. Nach Blicken in verschiedenste Modulhandbücher wurde ich eines Besseren belehrt. Selbstverständlich legt eine Universität viel Wert auf Theorie, aber vor allem in den Naturwissenschaften sind auch viele Praktika mit dabei!
Da mein Heimatort Magdeburg nicht die Studienfächer anbot, die für meine Interessen relevant waren, zog ich nach Halle. Diese Stadt kam vor allem wegen seiner guten Lage infrage, da ich es nicht weit nach Hause habe. Zudem wohnen auch einige Familienmitglieder ganz in der Nähe. Eine bezahlbare Wohnung in sehr guter Lage hat sich recht schnell gefunden.
An Halle gefällt mir, dass es eine sehr grüne Stadt ist, mit vielen Möglichkeiten, seine Freizeit auch draußen zu verbringen. Hier möchte ich vor allem die vielen Fußgänger- und Radwege an der Saale und der Peißnitz hervorheben, welche sich gut für einen Spaziergang oder eine Radtour eignen, um während der Klausurenphasen mal den Kopf frei zu bekommen.
Hier fing ich 2021 an, Biochemie zu studieren. Eigentlich war Biologie mein Favorit, jedoch sagte man mir, dass Biochemie auf dem Arbeitsmarkt besser ankommen soll. Nachdem ein Familienmitglied mir von seiner Zeit erzählte - er hatte auch Biochemie in Halle studiert und im Master abgeschlossen - stand meine Entscheidung vorerst fest.
Jedoch habe ich gemerkt, dass der Fokus bei der Biochemie eher auf der Chemie liegt und die Bio-Module, die mir deutlich mehr Spaß machten, eher in den Hintergrund gerieten. Zudem kostete mir die Mathematik den letzten Nerv. Ich entschied mich also 2022 zu einem Wechsel zur reinen Biologie, der reibungslos klappte.
Mein Studium
Mein StudiumBereits nach wenigen Tagen im neuen Semester merkte ich, dass der Wechsel ins Biologiestudium die richtige Entscheidung war. Neben Modulen, die ich bereits aus meinem alten Studium kannte, traten auch neue, sehr interessante Fächer auf. Zusätzlich hatte ich direkt im ersten Semester wöchentlich eine Art Praktikum, die Tierbestimmungsübungen. Dass man schon so früh Praxis im Studium hat, gefällt mir sehr. Dies wird auch im Laufe der Zeit nicht weniger: So gibt es anlässlich verschiedenster Module Geländepraktika, zum Teil im Botanischen Garten der MLU, aber auch außerhalb universitärer Einrichtungen. Außerdem gibt es in der vorlesungsfreien Zeit noch Mikroskopie- und Laborpraktika.
Neben dem großen Biologieteil gibt es in meinem Studium auch noch kleinere Abschnitte der anderen Naturwissenschaften. So sind im ersten Semester Physik, anorganische- und organische Chemie vorgesehen. Davor brauchst du dich aber nicht zu scheuen, selbst ohne Vorkenntnisse sind diese Module machbar. Zudem bauen die Übungsaufgaben in den Seminaren dieser Nebenfächer gut auf den Vorlesungen auf. Das lockere Tempo dieser Übungen sorgt dafür, dass auch Studenten, welche diese Fächer in der Oberstufe abgewählt hatten, alles verstehen. Ansonsten bilden Kommilitonen immer wieder Übungsgruppen, um die Aufgaben noch einmal durchzugehen.
Mein Stundenplan
Für einen Einblick in mein Studium habe ich nachfolgend alle Veranstaltungen aus dem ersten Semester aufgelistet. Da, im Gegensatz zur Schule, bei den Vorlesungen und Seminaren keine Anwesenheitspflicht besteht, ist es auch möglich, diese zu Hause nachzuholen, da alle Professoren ihre PowerPoint-Präsentationen online stellen. Bei den Praktika ist zum erfolgreichen Bestehen die Anwesenheit natürlich Pflicht, auch das Besuchen der Seminare ist sehr ratsam.
Montag
- 8:00 - 10:30 Uhr: Tierbestimmungsübungen
Hierbei durften wir uns von mehreren Terminen, die über die ganze Woche verteilt sind, einen aussuchen. Dabei gibt es allerdings eine begrenzte Platzanzahl, weshalb man schnell sein sollte, um seinen Wunschtermin zu ergattern. - 12:15 - 13:45 Uhr: Vorlesung Zellbiologie
Zum Grundwissen eines Biologen gehört natürlich auch der Aufbau einer Zelle. In diesem Modul lernt man nicht nur das bereits Bekannte aus der Schule, sondern auch tiefer gehende Erkenntnisse. - 16:15 - 17:00 Uhr: Vorlesung Experimentalphysik
Der Montag schließt mit einem der mathematischsten Module des Biologiestudiums ab. Aber auch hier wird zum größten Teil nur Grundwissen aus der Oberstufe vermittelt, sofern man Physik in der Oberstufe nicht abgewählt hatte. Dieses Modul dient unter anderem dazu, alle Studenten erstmal auf den gleichen Stand zu bringen.
Dienstag
- 8:15 - 9:45 Uhr: Vorlesung Evolution und Biodiversität
Das aus meiner Sicht interessanteste, aber auch zeitintensivste Fach, wenn es darum geht, für die Prüfung zu lernen. In meiner Schulzeit ist die Evolutionsbiologie zu kurz gekommen, weshalb ich froh war, dies direkt im ersten Semester zu haben. - 12:15 - 13:45 Uhr: Vorlesung Experimentalphysik
Mittwoch
- 7:30 - 9:45 Uhr: Vorlesung Zoologie
Ein Modul, welches im zweiten Semester durch ein Mikroskopiepraktikum und Geländepraktika sowie einer Prüfung weitergeführt wird. Wer keine Lust hat, um 7:30 Uhr im Hörsaal zu sitzen, kann sich die Vorlesung auch später ganz entspannt online anschauen. - 11:15 - 12:00 Uhr: Seminar Experimentalphysik
- 12:15 - 13:45 Uhr: Vorlesung Anorganische Chemie
Auch Chemie darf im Grundlagenstudium nicht fehlen. Dieses Modul dient allerdings auch nur dazu, alle auf einen Stand zu bringen. - 14:15 - 15:45 Uhr: Vorlesung zum Praktikum für Biologen/Organische Chemie
Diese Vorlesungsreihe besteht aus einzelnen Videos, die im Zwei-Wochen-Takt hochgeladen werden und teilweise zur Lösung von Aufgaben dienen, die wiederum als „Vorprüfung“ für ein Praktikum in den Semesterferien dienen.
Donnerstag
- 8:15 - 9:45 Uhr: Vorlesung Organische Chemie/Naturstoffe
- 10:15 - 11:45 Uhr: Seminar Organische Chemie/Naturstoffe
Diese beiden Veranstaltungen besitzen im Grunde denselben Charakter. Es handelt sich um Vorlesungen, in denen die Übungsaufgaben zu den Themen direkt nach Behandlung dieser gemeinsam gelöst werden. Dies bereitet sehr gut auf die Prüfungen vor.
Freitag
- 10:15 - 11:45 Uhr: Seminar Anorganische Chemie
- 12:15 - 13:45 Uhr: Vorlesung/Seminar Zellbiologie
Freitags gibt es nach der Vorlesung Zellbiologie meist noch eine Fragerunde, welche als Seminar bezeichnet wird.
Die Zeiten zwischen den Veranstaltungen nutze ich dazu, Behandeltes nachzuarbeiten. Selbstverständlich tue ich das nicht immer, die Freizeit darf auch nicht zu kurz kommen.
Leben und Freizeit
Leben und FreizeitNeben mir haben sich noch andere Personen aus meiner ehemaligen Klasse für ein Studium an der Uni Halle entschieden, sodass ich einen Teil meiner Freunde direkt um mich habe. Mit einer Schulfreundin bilde ich eine WG in einer 3-Zimmer-Wohnung. Im Gegensatz zu anderen Städten sind die Mieten hier absolut bezahlbar, sodass sich eine Wohnung ziemlich leicht findet. Alternativ bieten sich natürlich auch die Studentenwohnheime an.
Halle bietet mit seinen unzähligen Bars und Restaurants viele Möglichkeiten, sich nach der Uni mit seinen Freunden zu treffen. Im Sommer gehören natürlich auch die Parks, wie beispielsweise die an der Saale gelegene Ziegelwiese dazu. In meiner Freizeit suche ich oft solche Parks auf, allein oder mit Freunden. Abseits davon schaue ich mir gern Filme im Kino an oder verbringe die Zeit vor der Konsole.
Einen Teil meiner Freizeit nutze ich auch für den Sport. Hier bietet sich das Angebot des Unisportzentrums mit vielen verschiedenen Sportkursen an – da ist definitiv für jeden was dabei.
Allgemein lässt sich sagen, dass mir das Studentenleben hier in Halle sehr gefällt, vor allem, da es fern vom stressigen und monotonen Schulalltag liegt.
Eure Frage an Domenik
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