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„Zwischen Beuys und Banksy“

Isabel Pfeifer

RESTART-19: Vorläufige Ergebnisse vorgestellt

Konzerte, Shows, Sportwettkämpfe: Unter welchen Bedingungen können Hallenveranstaltungen mit Publikum wieder stattfinden? In diesem Beitrag erfährst du mehr über das neuste Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Halle.

Zu sehen ist ein Pressefoto der UKH zum Forschungsprojet RESTART-19.

Foto: Die Universitätsmedizin der Uni Halle bedankt sich für die Teilnahme beim Forschungsprojekt RESTART-19.

Mit entsprechenden Hygiene-Konzepten könnten Hallenveranstaltungen mit Publikum auch während der Corona-Pandemie durchgeführt werden. Das ist eines der vorläufigen Ergebnisse des Forschungsprojektes RESTART-19, das von der Universitätsmedizin der Uni Halle durchgeführt wurde.

RESTART-19 (Risk prEdiction of indoor SporTAnd cultuRe events for the Transmission of COVID-19) hat zum Ziel, das Risiko eines Ausbruchs mit COVID-19 durch Hallen-Großveranstaltung zu simulieren. Dabei werden die Rahmenbedingungen erforscht, unter denen solche Veranstaltungen trotz Pandemie wieder durchgeführt werden können, ohne eine Gefährdung der Bevölkerung zu riskieren.

Ein Teil dieses Projektes war das Konzert am 22. August 2020 mit dem Sänger Tim Bendzko in der Quarterback Immobilien Arena Leipzig. Bei diesem wurden mit Kontakt-Tracern, also kleinen technischen Geräten, die den Teilnehmenden ausgehändigt wurden, die wissenschaftlichen Daten gesammelt. Diese Daten sind im Anschluss nun mehrere Wochen lang ausgewertet, modelliert, berechnet und überprüft worden. Zusätzlich wurden Luftströmungssimulationen durchgeführt. Am 29. Oktober 2020 konnten die Ergebnisse sowie die daraus abgeleiteten wissenschaftlich fundierten Empfehlungen präsentiert werden.
 

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • Die Gesamtzahl der mehrere Minuten langen kritischen Kontakte ist bei der Veranstaltung nicht sehr hoch und kann durch Hygiene-Konzepte erheblich reduziert werden. 
  • Insbesondere während des Einlasses und der Pausen finden viele Kontakte statt. Daher muss darauf der Fokus bei der Planung liegen.
  • Schlechte Belüftung kann die Zahl der dem Ansteckungsrisiko ausgesetzten Menschen deutlich erhöhen.
  • Rund 90 Prozent der Studienteilnehmenden finden es nicht schlimm, eine Maske zu tragen und sind bereit, dies weiterhin zu tun, um wieder Veranstaltungen erleben zu können. (Umfrage nach dem Konzert-Experiment)
  • Bei Einhaltung von Hygiene-Konzepten sind die zusätzlichen Auswirkungen auf die Pandemie insgesamt gering bis sehr gering.  

 

Anhand ihrer Erkenntnisse leiten die Forschenden der Universitätsmedizin Halle (Saale) folgende Empfehlungen ab:

  • Veranstaltungshäuser benötigen Belüftungstechnik, die eine gute Belüftung und einen regelmäßigen Raumluftaustausch mit frischer Luft ermöglicht. Sinnvoll ist die Erstellung eines Bewertungssystems für eine adäquate Raumlufttechnik.  
  • So lange die Pandemie anhält, müssen Hygiene-Konzepte weiterhin angewendet werden: Maskenpflicht in der Halle; Hygiene-Stewards zur Einhaltung der Standards.  
  • Der Bestuhlungsplan und somit die Gästezahl sollten an die Inzidenz angepasst werden. 
  • Als Zugang zu den Veranstaltungsorten sollten mehrere Eingänge vorhanden sein, um Besucherströme zu lenken. Wartezonen sollten ins Freie verlagert werden.  
  • Während der Veranstaltung sollte an den Sitzplätzen gegessen werden, um Gedränge und lange Kontakte an Imbiss-Ständen zu vermeiden. 

 

„Wir waren vom Konzept dieses Projektes überzeugt und danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich daran beteiligt haben. Sie haben die Daten generiert, mit denen wir politische Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis fällen können. Sie haben die Daten generiert, die auch anderen Menschen in ganz Deutschland und sogar weltweit zugutekommen, die gern wieder zu Konzerten oder Spielen gehen möchten, die nicht im Freien stattfinden. Es freut uns, dass die Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen dieses Projekt finanziell ermöglicht haben“, sagt Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle.

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