Achtung: TRIGGERWARNUNG.
Der folgende Beitrag thematisiert sexuelle Diskriminierung und Gewalt. Sollte dich dieses Thema Trigger, so bitte ich dich inständig den Beitrag mit einer anderen Person zusammen zu lesen. Falls du geschilderte Situationen erlebt haben solltest, wende dich bitte an eine vertraute Person. Im Kontext der Uni Halle kannst du dich jederzeit an das Gleichstellungsbüro.
#MeToo- Warum als Thema an der MLU?
Einige soziologische und feministische Theorien legen nahe, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt. Das meint, dass bereits bestimmte Stereotype, die gegenüber Frauen als „Gruppe“ diskriminierend sind, durch Sozialisationsinstanzen „anerzogen“ werden und so die Grundlage und Legitimität für weitere Diskriminierung schaffen. Lies hierzu gern auch unter: https://www.aktiv-gegen-diskriminierung.info/hintergrund/feminismus.
Somit können insbesondere Hochschulen und Universitäten als Bildungs- und auch Sozialisationsinstitutionen solche diskriminierenden Strukturen reproduzieren. Denn diese Institutionen agieren im Kontext von asymmetrischen Beziehungen, welche in diesem Fall noch durch Bewertungsmaßstäbe (Prüfungssituationen) gefördert werden können.
Eine solche Wechselwirkung gilt es sich zunächst zu vergegenwärtigen und darüber aufzuklären, um anschließend proaktiv und präventiv Handeln zu können.
Ein solches handeln obliegt allerdings ALLEN. Somit wird im Rahmen der Themenwoche ein Diskussionsraum geschaffen.
#MeToo Themenwoche der MLU
Anlässlich dieses Themenkomplexes Sexuelle Diskriminierung und Gewalt (SDG) veranstaltete die Martin-Luther-Universität in Kooperation mit der Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung, dem Gleichstellungsbüro und vielen weiteren Kampagnen und Referenten eine Themenwoche. Diese fand vom 28.09-06.10.2020 statt. Unter anderem wurde thematisiert, von wem ein antidiskriminierendes Verhalten zu erwarten sei. Es zeigt sich hierbei das nicht ausschließlich Lehrende sich gegenüber Studierenden unangemessen verhalten, sondern auch die Umkehrung ist der Fall, sowie Diskriminierung unter Kommiliton*innen.
Die Themenwoche richtete sich an Studierende, Leitung, Verwaltung, Lehrende sowie Forschende. Ziel der Themenwoche war die Bestärkung und Befähigung zu proaktivem und sicherem Handeln.
Während der Woche wurde das Thema SDG an Wissenschaftseinrichtungen aktiv sichtbar gemacht, weiterhin wurde diskutiert. Es wurde über rechtliche Rahmenbedingungen und Schutzlücken referiert und Teilnehmende haben Handlungspflichten- und Möglichkeiten erarbeitet. Ebenfalls wurden Schutz- und Präventionsmaßnahmen entwickelt. Die Teilnehmer*innen konnten in einen Erfahrungsaustausch gehen und sich auf diese Weise auch untereinander vernetzen, um aktiv gegen SDG vorzugehen.
Auf der Internetseite findest du die Beiträge und Vorträge aus der Themenwoche und weiterführende Informationen, vor allem falls du Ansprechpartner*innen suchst: https://blogs.urz.uni-halle.de/praeventionsstelle/uni-halle.de.
Weitere spannende und nützliche Informationen Die MLU hat auch eine Stelle an die du dich wenden kannst, wenn du Hilfe brauchst oder Fragen hast: Sabine Wöller, Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung, +49 3455521013 oder sabine.woeller@verwaltung.ufindest du auf der Internetseite der Themenwoche: https://blogs.urz.uni-halle.de/praeventionsstelle/
Das Thema ist nach wie vor allgegenwärtig und leider in nahezu jedem Bereich des Lebens vertreten, aufgrund der langzeitigen und teilweise noch anhaltenden Tabuisierung des Themas SDG, ist die Dunkelziffer entsprechend hoch.
Insbesondere Prävention am Arbeitsplatz war und ist nach einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von 2019 noch nicht ausreichend thematisiert. Dazu kann ich euch den Artikel von Katja Nebel empfehlen: www.mdr.de/sachsen/metoo-sexuelle-belaestigung-100.html
Daher ist es wichtig, dass wir über offen über SDG und jede andere Form von Diskriminierung sprechen und diese im öffentlichen Raum sichtbar machen. Wissenschaftsinstitutionen als Studien- und Lernorte sind übrigens verpflichtet aktiv gegen Diskriminierung jeder Form vorzugehen.
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