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„Auf den Spuren Franckes, Schleiermachers und natürlich Händels“

Charlotte Wagner

Da braut sich was zusammen!

Hausarbeiten sind eine gute Möglichkeit, dein Wissen zu vertiefen.

Zu sehen ist ein Tisch mit einem brodelnden Kessel, vor dem zwei Personen in Zaubererumhängen stehen.

Foto: Ein bisschen wie beim Zaubertrank Brauen benutzt du auch beim Hausarbeiten Schreiben deine erlernten Fähigkeiten als Zutaten und erschaffst etwas Neues.

Letzte Woche hatte ich ein schönes Gespräch mit einer Abiturientin, die gerne an der Uni Halle studieren möchte und sich für Theologie interessiert. Sie war sehr überrascht darüber, wie viele Hausarbeiten das Theologiestudium fordert; tatsächlich steht das sehr häufig auf dem Plan. Heute möchte ich dir von meinem Erfahrungen erzählen und erklären, warum ich sogar gerne Hausarbeiten schreibe – und du hoffentlich auch bald.

Lesen und Schreiben gehen Hand in Hand

Geistes- und sozialwissenschaftliche Studienfächer fordern deine Lesefähigkeiten ganz schön heraus: in einer Woche lese ich manchmal bis zu 300 Seiten Text! Das sind meistens Ausschnitte aus Büchern oder wissenschaftliche Essays, und um diese zu verstehen, hilft es natürlich, die Hintergründe zu kennen. So passiert es schnell, dass ich mich in der Bibliothek wiederfinde, vertieft in ein Buch oder Essay zu einem Thema, das ich gerade im Seminar behandele. Leider habe ich aber nicht immer die Zeit oder die Lust dazu – manche Texte sind einfach schwer oder auch mal weniger ansprechend.

Aus diesem Grund gibt es an der Uni die Hausarbeit. Sie dient nicht nur dazu, ein Modul abzuschließen und Leistungspunkte zu liefern, sondern soll dir helfen, die Texte aus dem Unterricht einordnen zu lernen, um damit dann wiederum ein anderes Thema schneller verstehen zu können. Ein Beispiel: Letzten Sommer habe ich eine Exegese im Neuen Testament geschrieben – das ist an der Uni Halle eine längere Hausarbeit (20-25 Seiten), in der du dein Wissen aus dem Proseminar anwendest und die Methoden nutzt, die du dort gelernt hast. So zeigst du, dass du einen biblischen Text verstehen und historisch-kritisch analysieren kannst, was wiederum wichtig ist für dein weiteres Studium und auch deinen späteren Beruf! Für eine Hausarbeit hast du mal 6, mal 12 Wochen Zeit und später gibt es dann manchmal sogar gar keinen Zeitdruck mehr und du kannst deine Arbeit abgeben, wann du willst.

Klingt anstrengend?

Ist es auch! Das wissenschaftliche Arbeiten erfordert einiges an Selbstdisziplin und dauert natürlich länger als das Auswendiglernen von Fakten für eine Prüfung oder Klausur. Aber es ist für uns einfach unerlässlich und wie beim Sport musst du einfach trainieren. Trotzdem (oder vielleicht sogar gerade deshalb) mag ich diesen Prozess, weil er auch sehr kreativ ist: es fängt schon bei der Themensuche an, bei der ich persönlich bisher immer sehr frei sein konnte und von den Dozierenden bestärkt wurde. Auch die Quellensuche ist herausfordernd, aber total spannend, da du dir aus der großen Masse an Literatur in der Unibibliothek selbst eine Übersicht verschaffst und dir gleichzeitig auch eine eigene Meinung bilden kannst. Bei diesem Schritt lernst du außerdem, deine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und auch in bspw. englischsprachige Literatur zu schauen. Außerdem wirst du dein Wissen aus anderen Seminaren allmählich mit deinem Thema verknüpfen und einarbeiten.

Ganz oft passiert es mir auch, dass ich eine ältere Hausarbeit lese und selbst merke, wie viel mehr ich mittlerweile schon weiß und wie mich weiterentwickelt habe: später zu lesen, was du mal aufgeschrieben hast, ist also eine super Möglichkeit, um deinen Wissensstand zu überprüfen und wirkt nachhaltiger als eine Klausur oder mündliche Prüfung. Ich möchte dich also ermutigen, es einfach mal zu probieren!

Hast du Fragen? Schreib mir doch einen Kommentar!

Bis bald und bleib gesund!

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