Wie du weißt, findet der Alltag für Studierende weltweit seit gut einem Jahr fast ausschließlich online statt. Wie allen fehlt mir der menschliche Kontakt und Austausch natürlich sehr. Daher habe ich mich in der vorlesungsfreien Zeit für ein zweiwöchiges Praktikum entschieden – und zwar in meiner Heimatstadt Schwäbisch Hall! Hier konnte ich in den beiden Wochen bis Ostern in der Innenstadtgemeinde mitwirken und ganz neue Erfahrungen sammeln. Das im Studienplan vorgesehene Gemeindepraktikum habe ich nämlich (auch aufgrund von Corona) noch nicht absolviert. Daher wollte ich endlich einmal ein paar praktische Eindrücke aus dem kirchlichen Alltag bekommen – und der Pandemie ein Schnippchen schlagen!
Wir mussten kreativ werden
Die Organisation des Praktikums war nicht ganz leicht, da wir natürlich immer darauf geachtet haben, die nötigen Hygieneregeln einzuhalten. So gab es beispielsweise keine klassischen Sonntagsgottesdienste, da diese aufgrund hoher Inzidenzwerte im Kreis Schwäbisch Hall nicht möglich waren. Auch andere typische Aktionen aus dem Gemeindealltag, wie Kinder- und Jugendkreise oder Familientreffen, konnten natürlich nicht stattfinden.
Stattdessen haben wir, meine Praktikumspfarrer:innen und ich, uns zusammen mit einem großen Team an Mitwirkenden einiges einfallen lassen, wie du an den Bildern oben sehen kannst: Von Online-Andachten, die wir aufgenommen oder auf YouTube gestreamt haben bis hin zu einem „Zoom-Gottesdienst“ mit Abendmahl zu Gründonnerstag war in den Tagen bis Ostern alles dabei. Auch konnten wir ein besonderes Format für Karfreitag kreieren, bei dem ein Spaziergang mit verschiedenen Stationen und Impulsen durch die Altstadt von Schwäbisch Hall bis zur zentralen Kirche auf dem Marktplatz führte. Auf den Treppen hinauf zur Kirche lag dann ein überdimensionales Kreuz, das wir dort früh am Morgen ausgebreitet hatten und so zum Ort der Ruhe außerhalb der Kirchenmauern wurde.
Kraft für die kommende Zeit
Für mich war das eine sehr schöne, intensive Erfahrung, bei der ich mich auch neu ausprobieren konnte, auch wenn ich die „klassischen“ Dinge nicht erleben konnte. Es ist zum Beispiel eine ganz besondere Herausforderung, ein Gebet oder eine Lesung vor einer Kamera anstatt einer Gemeinde zu halten! Es war aber auch erleichternd zu sehen, wie viel gesellschaftliches Leben außerhalb der Universitäten doch noch möglich ist. Gleichzeitig stimmt mich das nachdenklich und ich hoffe sehr, dass wir im Laufe des im April begonnenen Sommersemesters Wege an die Uni Halle finden können. Bis dahin nutze ich die Onlineformate der Veranstaltungen und bleibe noch ein bisschen zu Hause. Was ich hier sonst so mache, erfährst du in einem nächsten Beitrag.
Hast du Fragen? Dann hinterlass mir doch einen Kommentar oder schreib mir eine Mail!
Bis bald und bleib gesund!
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